Kirchenasyl

Das Pfarrteam der Ref. Kirche Belp-Belpberg-Toffen gewährte einer äusserst verletzlichen Kleinfamilie vom 10. Oktober
bis am 15. November 2016 Kirchenasyl. Hier informieren wir über die Umstände.

 

Pressestimmen im Nachklang zur Beendigung des Kirchenasyls:
Berner Zeitung BZ vom 18. November
Der Bund vom 17. November

Herzlichen Dank!

17. November:

Am Donnerstag, 17.11.16 findet um 8.30 Uhr in der ref. Kirche Belp ein knapp halbstündiges Solidaritäts- und Dankgebet für Freweyni und Nimrod statt. Alle, die ihre Solidarität und Dankbarkeit ausdrücken wollen, sind zu diesem Gebet eingeladen.

Die Kirchgemeinde und das Pfarrteam bedanken sich bei den zuständigen Behörden auf allen Ebenen für das gezeigte Verständnis. Wir anerkennen das Bemühen, den beiden Menschen in dieser schwierigen Situation im Rahmen und unter dem Druck der gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden.

Wir bedanken uns bei den Medien für ihre Berichterstattung, die zu einem sachlichen öffentlichen Diskurs beigetragen hat.

Ganz besonders danken wir allen hilfsbereiten Menschen aus der Kirchgemeinde und weit darüber hinaus für ihre Unterstützung und den grossen Zuspruch, den Freweyni und Nimerod in ihrem Schicksal erfahren durften. Auch jenen 1032 Menschen, deren Unterschriften unter die Petition wir bis gestern Abend erhalten haben.

 

Das Kirchenasyl ist beendet!

16. November:

Die Medien werden in einer Pressemitteilung über die Beendigung des Kirchenasyls informiert.

Das vordringliche Anliegen des Kirchenasyls in Belp war, den beiden gefährdeten Menschen in schwerster Verzweiflung Zuflucht zu bieten. Darin sehen wir einen ureigenen Auftrag der Kirche, sich der Schutzlosen anzunehmen und für sie eine Anwaltsfunktion wahrzunehmen. Das Kirchenasyl eröffnete schlussendlich die Möglichkeit, in einer schwierigen Situation menschlich zu handeln und von einer Ausschaffung abzusehen. Wir erachten diese Aufgabe der Kirche in unserer Gesellschaft, im Verbund mit andern Organisationen und Institutionen, als sehr wichtig. Die Zusammenarbeit mit dem Solidaritätsnetz Bern war in dieser Hinsicht beispielhaft, wofür wir sehr dankbar sind.

Ebenso wichtig war der Rückhalt beim Synodalrat der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn.

 

Die erleichterung ist gross

15. November:

Das Staatsekretariat für Migration (SEM) teilt dem Rechtsvertreter der Familie vom Solidaritätsnetz Bern per Einschreiben mit, dass die Überstellungsfrist für das betreffende Dublin-Ausschaffungs-Verfahren endete und damit ein Asylverfahren in der Schweiz eingeleitet wird. Die Kleinfamilie wird nun noch heute Mittwoch eine neue Aufenthaltsbewilligung und einen Platz in einer Asylunterkunft in der Schweiz beantragen. Freweyni und Nimerod sind damit in Sicherheit und dürfen bis zum definitiven Asylentscheid in der Schweiz bleiben.

Die Berichterstattung im Berner Landboten wurde noch vor dem Entscheid des SEM verfasst. Lesen Sie hier:
Berner Landbote
vom 15. November

 

das bangen geht weiter...

11. November:

Courage! Lesen Sie hier

10. November:

Hinweis auf Medienberichte vom 10.11.16: Berner Zeitung BZ

8. November:

Wir möchten uns für die vielen Zeichen der Unterstützung, der Solidarität und der Hilfsbereitschaft, die uns in den letzten Tagen von ganz unterschiedlichen Seiten entgegen gebracht wurden, herzlich bedanken.

Um 08.30 Uhr findet in der Ref. Kirche Belp ein Solidaritätsgebet für Freweyni und Nimrod statt. Alle sind herzlich eingeladen!

6. November:

Hinweis auf eine Radiosendung vom 6.11.16: SRF 2 Kultur, Religion: Willkommen in der Kirche

5. November:

Nationale Tagung in Zürich zum Thema Kirchenasyl. Flyer
Manifest: Die Kirchen als Asylorte

Schweiz. Evangelischer Kirchenbund: Entscheidhilfe "Zufluchtsraum Kirche"

Hinweis auf ein TV-Sendung vom 5.11.16: Telebärn - News

Wir schöpfen Hoffnung

4.-5. November

Gestern, Freitag Abend, grosses Aufatmen! Der Migrationsdienst bietet dem Rechtsvertreter einen neuen Gesprächstermin für Freweyni und weiteren von ihr autorisierten Personen an: 24. November. So können wir davon ausgehen, dass Freweyni und ihrem 8 jährigen Kind bis dann keine Ausschaffung droht. Wir freuen uns, dass das Kirchenasyl offenbar diese positive Wende ermöglicht hat. Und anerkennen dies als ein Zeichen der Behörden, dass die besonders verletzliche Situation der Kleinfamilie respektiert wird. Hoffnung gibt uns auch die Tatsache, dass die sechsmonatige Frist, innerhalb der Freweyni und Nimerod laut dem Dublin-Abkommen überhaupt hätten ausgeschafft werden dürfen, am 04.11.16 um Mitternacht abgelaufen ist. Damit ist der Weg frei, dass Mutter und Kind hier in der Schweiz ein Asylgesuch stellen können und eine vorläufige Aufenthaltsbewilligung erhalten. Und ihnen so die Sicherheit und der Schutz gewährt wird, welche sie so dringend benötigen.

Es scheint aber so, dass das Amt für Migration und Personenstand eine andere juristische Einschätzung der Situation vorgenommen hat. Und für das Amt eine Überstellung der beiden nach Italien weiterhin möglich ist.
Diese Unklarheit ist für uns sehr beunruhigend!
So sind wir einerseits daran, mit verschiedenen Fachleuten die juristische Interpretation ganz genau zu analysieren. Andererseits sind das Pfarrteam der Kirchgemeinde und weitere Personen bemüht, den Dialog mit den kantonalen und nationalen Behörden aufrecht zu erhalten.

Freweyni und Nimerod spüren den Rückhalt und die Hilfsbereitschaft, die ihnen von der Kirchgemeinde und vielen Menschen darüber hinaus entgegen gebracht wird. Sie sind sehr dankbar dafür. Wir hoffen, dass sich auch ihr labiler Gesundheitszustand bessert.  

Weitere Infos zur bedrohten Familie finden Sie hier: stoppdublin.wordpress.com

Der Gang an die Öffentlichkeit

4. November

Wir verweisen auf die Berichterstattung in den Medien:
Berner Zeitung BZ
Der Bund
Telebärn: Fokus
Radio SRF, Regionaljournal

3. November

Heute erscheint der erschreckende Bericht von Amnesty International zu den Dublin-Ausschaffungen nach Italien - in dem die Schweiz scharf für ihre Ausschaffungspraxis kritisiert wird - Lesen Sie hier 

Am frühen Nachmittag ist Freweyni zu einem Gespräch beim Amt für Migration aufgeboten. Sie ist jedoch gesundheitlich nicht im Stande, der Einladung Folge zu leisten. Ein weiteres Arztzeugnis bestätigt dies. An ihrer Stelle will eine Delegation der Kirchgemeinde und der Rechtsvertreter mit den Behörden sprechen. Das Amt für Migration sagt den Termin jedoch ab. Das Pfarrteam beschliesst darauf hin, sich an die Öffentlichkeit zu wenden.

Pressemitteilung kurz der Ref. Kirche Belp-Belpberg-Toffen
Pressemitteilung der Ref. Kirche Belp-Belpberg-Toffen

Medienberichte: Radio Rabe, Info