"Sei mein Licht - du strahlst wie ein Leuchtturm" - Einblick in den KUW-Wahlkurs für 7./8. Klasse

Dezember 2022: Der Leuchtturm als christliches Symbol - wie und wo kann er uns Menschen Kraft schenken?

Dieser Frage sind wir im Wahlkurs «Sei mein Licht, du strahlst wie ein Leuchtturm» nachgegangen. Leuchttürme haben schon seit der Antike eine spezielle Ausstrahlung auf uns Menschen. Die ersten zwei Leuchttürme standen in Rhodos und in Alexandrien. Erbaut wurden sie zwischen 227-279 v. Chr.

Leuchttürme stehen immer auf felsigem Grund, zwischen dem sicheren Land und den angsteinflössenden Weiten des Ozeans. Sie weisen bei Dunkelheit, rauer See und schlechter Sicht den Schiffen den Weg in den sicheren Hafen. Sie vermitteln uns Orientierung, Sicherheit, Kraft, Beheimatung.

Der Leuchtturm und die Bibel ähneln sich in ihrer Bedeutung: Auch die Bibel kann Wegweiser sein in den rauhen Lebensstürmen und auf den sicheren Lebensweg hinweisen. Der Leuchtturm / die Bibel gibt die Kraft, zur eigenen Meinung zu stehen. So können wir Leuchtfeuer für andere sein, wenn wir uns selber sind, ganz ohne Egoismus. So leuchten wir von innen nach aussen. Damit die Energie gut fliessen kann, ist ein achtsamer Umgang mit uns selbst entscheidend, nur so kann die Energie auf unseren Nächsten überspringen.

Wir alle sind aufgefordert, einander Leuchtturm zu sein. Ein Leuchtturm sendet ein kraftvolles Licht aus, das für Klarheit, Sichtbarkeit und Sicherheit sorgt. Daraus entspringt das Vertrauen, um gestärkt auf unserem Lebensweg weiter gehen können. Es sorgt für Wärme, für ein angenehmes, wohliges Gefühl in uns, das wir unseren Mitmenschen weitergeben können. Diese Überlegungen haben die Wahlkursteilnehmerinnen und Teilnehmer mit fachkundiger Hilfe praktisch umgesetzt. Die Jugendlichen fertigten ihren eigenen Leuchtturm aus Holz an.

"Man zündet auch nicht ein Licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus." (Matthäus 5,15)

Maja Grossenbacher, Katechetin

Pop-up Sommerkirche

September 2022 - Hatten Sie Gelegenheit, unsere Pop-up Sommerkirche in Belp zu besuchen? Vielleicht haben Sie einen Café vor der Pfruendschüür getrunken, sind über die Slackline balanciert, haben Tischtennis gespielt oder die Meerschweinchen neben der Kirche beobachtet? Längst ist der kleine Cafébetrieb wieder aufgeräumt, die Meerschweinchen sind zurück in ihrem Zuhause auf dem Belpberg und das Spielzeug ist in der grossen Kiste verschwunden. Mit einfachen Ideen hat das Team des Projekts Begegnungszentren ausprobiert, wie in Belp eine niederschwellige Drehscheibe ins Rollen gebracht werden kann.

Diesen Fachbegriff der niederschwelligen Drehscheibe beschreibt die Kirchgemeinde im Basiskonzept zu den Begegnungszentren so: «Unter der niederschwelligen Drehscheibe ist zu verstehen, dass Begegnungszentren so aufgebaut sind, dass man einfach und unkompliziert von einem niederschwelligen Begegnungsort zum nächsten kommt (Spielplatz →Bistro →Naturraum →Offene Kirche →...). Aber auch, dass es eine hohe Durchlässigkeit von den niederschwelligen Angeboten zu den höherschwelligen Angeboten (Gottesdienste, Gruppen, Konzerte etc.) gibt. Mit der niederschwelligen Drehscheibe schafft die Kirche einen Ort, der von den Menschen spontan aufgesucht werden kann. Sie gestaltet in ihren Räumen innen und aussen eine leicht zugängliche und benutzungsfreundliche Gesamtanlage mit Öffnungszeiten, Ansprechpersonen, Infrastruktur und vielfältigen Handlungsmöglichkeiten wie verweilen, begegnen, austauschen, spielen, essen und trinken, und, für einen kirchlichen Ort naheliegend, eine Kerze anzünden. Dieser Ort ist attraktiv, anziehend, gastlich und schafft einen Markt der Interessen. Er ist generationenfreundlich, denn Jung bis Alt können sich dort selbstbestimmt bewegen. Es hat Raum für das Nebeneinander, Miteinander und Durcheinander; Nähe und Distanz werden individuell gewählt. Selbstorganisierte Gruppen finden hier Raum für ihre Ideen. Es gibt kein fixes Programm, man kann sich aber bei Interesse, falls gerade ein Programm angeboten wird, in dieses einklinken. Attraktive Aussenräume haben eine wichtige Funktion als Annäherungszonen. Das Kirchenteam bietet dafür den gastlichen Rahmen, ist zu definierten Zeiten ansprechbar, leitet den Betrieb, bewirtschaftet die Räume und die Infrastruktur, und vernetzt nach innen und aussen, als Teil ihres Auftrags.»

Die Ergebnisse dieser fünfwöchigen Erprobungsphase werden nun anhand der Projektziele ausgewertet. Antworten werden unter anderem auf folgende Fragen erwartet: Kommen Personen vorbei, die sonst nicht am Kirchenleben teilnehmen? Entstehende neue Begegnungen mit und oder untereinander? Werden Genrationen verbunden? Werden wir als Kirche sichtbarer? Die Projektgruppe freut sich auf die Auswertung des Sommerkirchenversuchs. Falls Sie Anregungen oder Ideen haben, nehmen wir diese sehr gerne entgegen!